Rurasmus_-07

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Katrin Wolf

Weit hatte es Katrin nicht von der TU München in ihre RURASMUS-Gemeinde Kirchanschöring im südlichen Bayern. Doch das tut nichts zur Sache. Der frische Blick der Architektur-Studentin auf die Gemeinde und die Erfahrungen vor Ort sorgten für einen Mehrwert auf beiden Seiten.
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Warum hast du dich für ein Aufs-Land-Semester entschieden?
Als mir eine Freundin von RURASMUS erzählt hat, war ich gerade auf der Suche nach einem Thema für meine Masterarbeit. Ich studierte an der TU München Architektur. Und als ich auf der RURASMUS-Website auch noch das passende Projekt gefunden habe, war ich überzeugt. Ich selbst komme vom Land, aus einem Ort nördlich von München. Die Auseinandersetzung mit ländlichen Räumen und seinen aktuellen Herausforderungen hinsichtlich Architektur und Raumplanung finde ich unglaublich spannend.
Worum ging es bei deinem RURSASMUS-Projekt in Kirchanschöring?
Der Ort Kirchanschöring mit seinen 3000 Einwohner*innen möchte – wie so viele Orte – sein Zentrum beleben. Es ging also um die Ortsmitte und das, was die Einwohnerinnen daraus machen möchten. Am Beginn meiner Arbeit stand eine Analysephase mit Ideenstammtischen mit den Bewohner*innen. Die Ergebnisse ließ ich dann in ein Konzept mit Entwurf einfließen. Ich nannte das Projekt „Neues Leben in der Mitte – Strategien und Impulse zur Belebung von Leerstand im Ortskern von Kirchanschöring“.
Und was ist dabei rausgekommen?
Eine Dorfmitte lässt sich nicht von heute auf morgen beleben. Deshalb habe ich 20 Maßnahmen entwickelt, die zeitlich aufeinander aufbauen und dem Zentrum eine Perspektive geben. Manche der Schritte lassen sich schnell umsetzen, andere sind aufwendiger und kostspieliger. Neben strategischen Überlegungen habe ich für einige der Maßnahmen auch architektonische Entwürfe angefertigt – wie zum Beispiel für ein leerstehendes Stallgebäude, das ich für die Ortskernstärkung besonders relevant finde.

"Der Blick ändert sich, wenn man eintaucht!"

Welchen Einfluss hatte es auf dein Projekt, dass du vor Ort warst?
Der Blick ändert sich, wenn man mit den Menschen vor Ort spricht und – zumindest für kurze Zeit – in ihre Lebensrealität eintaucht. Ich empfand es als motivierend, von ihren Wünschen, ihrem Alltag und Bedürfnissen zu erfahren. Keine Ahnung, wie sich meine Masterarbeit entwickelt hätte, wäre ich nicht dort gewesen. Bestimmt anders.
Wie kann ich mir deinen Alltag in der RURSAMUS-Gemeinde vorstellen?
Ehrlich gesagt war ich intensiv mit meiner Masterarbeit beschäftigt. Die Gemeinde hat mir eine nette Wohnung im Ortskern zur Verfügung gestellt, in der auch schon meine RURSAMUS-Vorgängerin gewohnt hat. Dort habe ich fleißig gewerkt. Und natürlich bin ich auch ab und an raus, um zum Beispiel beim Laufen die schöne Landschaft zu erkunden oder bei Veranstaltungen im KuBa – Kultur im Bahnhof teilzunehmen.
Welche lustigen, kuriosen oder schönen Erlebnisse werden dir in Erinnerung bleiben?
Kurz nach meiner Ankunft hat mein Wohnungsschloss geklemmt, sodass ich nicht mehr raus konnte. Mensch, war mir das unangenehm. Es war Samstag und ich musste den Bürgermeister persönlich anrufen, damit mich jemand befreit. Und dann ist mir dasselbe noch ein zweites Mal mit dem neuen Schloss passiert. Zum Glück waren die Kirchanschöringer sehr hilfsbereit und geduldig mir.

Steckbrief

Name: Katrin Wolf
Wintersemester 2022/23
RURASMUS-Gemeinde: Kirchanschöring Bayern, Deutschland
Thema: Neues Leben in der Mitte – Strategien und Impulse zur Belebung von Leerstand (Masterarbeit)
Studienrichtung: Architektur
Hochschule: Technische Universität München
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